"Inne-halten" – Jahr der Spiritualität

Spiritualität als menschliches Bedürfnis unabhängig von der Kirchennähe oder –ferne einer Person – diese Überlegung bildete den Ausgangspunkt für ein längerfristiges Engagement des Projektteams. Nach einem Jahr Vorbereitungszeit konnte die Kirchgemeinde mit einem reichhaltigen Angebot rund um das Thema Spiritualität zum "Inne-halten" einladen.

Nach dem Ende des Projektes "49" im Jahr 2007 brauchten wir eine Denkpause. 2008 fand daher kein grosser, gemeinsamer Anlass der Kirchgemeinde statt. In diesem Jahr entwickelte das Pfarrteam stattdessen die Idee, auf den Kernauftrag der Kirche zu fokussieren und ein Themenjahr zur Spiritualität durchzuführen. Wir waren und sind überzeugt, damit auch mitten im Leben derjenigen Menschen zu sein, die nach einer glaubwürdigen, echten Spiritualität suchen, dabei von der Kirche als Institution allerdings kaum mehr etwas erwarten.

Das Projekt "Jahr der Spiritualität" bestand von Anfang an aus zwei Teilen: Im Vorbereitungsjahr 2009 vertieften wir intern, d.h. die Mitarbeitenden, das Pfarrteam, die Ehrenamtlichen und Freiwilligen, unsere eigene Spiritualität. Wir zogen uns zu einer zweitägigen Retraite nach Montmirail zurück, wo wir verschiedene Angebote aus dem Bereich Spiritualität am eigenen Leib "testeten". Dazu gehörten Exerzitien, Kontemplation, Pilgern als Lebenswegritual, Enneagramm, meditatives Tanzen, Elementarisieren mit Bibeltexten u.a. Im Laufe des Vorbereitungsjahrs begleiteten uns weitere Versuche. Zudem führten wir eine öffentliche Befragung im Rahmen einer Kirchgemeindeversammlung durch, wo wir Bedürfnisse und Wünsche für das Themenjahr sammelten. Im Jahr 2010 folgte dann Teil zwei, das eigentliche Themenjahr. Als Motto wählten wir "Inne-halten – Jahr der Spiritualität". Alle unsere Ressorts waren in die Planung und Durchführung der Angebote einbezogen.

Das Feld unserer Zielgruppen hatten wir mittels zweier Fragen strukturiert: Ist das Angebot hoch- oder niederschwellig? Zielt das Angebot auf die Kerngemeinde oder den weiteren Kreis kirchenfernerer Personen? Wir waren bemüht, in allen Bereichen etwas anzubieten.

Der Öffentlichkeitsauftritt wurde in Zusammenarbeit mit Profis gestaltet. Als Ergebnis bleiben sieben ansprechende Werbekarten, welche die Highlights des Jahres darstellen. Der grafische Auftritt hob sich bewusst ab von dem der Kirchgemeinde. Er sollte auch kirchenfernere Kreise ansprechen. Das Motto "Inne-halten" sollte als ein Label eigenständige Wirkung entfalten, aber immer auch klar als Angebot der Reformierten Kirche Belp-Belpberg-Toffen erkennbar sein. Ein wichtiger und heute noch breitenwirksamer Werbeträger ist die neue Homepage.

Durch den umfassenden Planungsprozess unter Einbezug aller Mitarbeitenden und Ressorts der Kirchgemeinde entstand eine breite Palette von Angeboten. Vieles konnte von eigenen Fachpersonen und Mitarbeitenden durchgeführt und verantwortet werden. Für einige Veranstaltungen haben wir externe Referenten und Fachleute beigezogen.

DieAuswertungsteht noch aus. Manche Projekte werden als ständige Angebote weitergeführt. Den Faden der Spiritualität soll eine Zukunftswerkstatt mit repräsentativer Vertretung der Zielgruppe weiter verfolgen.

Susanne Rychen Schaufelberger, Michel Wuillemin