Zum Beispiel die Innenstadtkirchen Bern (aus Sicht der KG Heiliggeist)

Mitten in Bern stehen die Kirchen nahe beieinander. Und so stehen sich auch die Kirchgemeinden Münster und Heiliggeist nahe. Und weil die Ökumene in der Stadt Bern einfach dazu gehört, macht sich auch die Pfarrei Dreifaltigkeit mit auf den Weg.

Seit ca. 8 Jahren arbeiten diese Kirchgemeinden zusammen. In wechselnden Projekten und mit weiteren wechselnden Partnern. Aber immer mit Blick auf das grössere Ganze. Inmitten der Stadt Bern wäre es für diese drei Gemeinden sinnlos, in Konkurrenz zueinander zu gehen. Bei den Teilnehmer/innen bei Gottesdiensten und Angeboten kann sowieso keiner mehr sagen, woher sie kommen, aus der eigenen oder aus der Nachbargemeinde. Die Wege sind so kurz, da führt Abgrenzung ins Abseits.

Im Sommer ist es am Sichtbarsten: Seniorensommer, Generationenprojekt "büpa jung und alt", Kulturwoche. Ein innerstädtisches kirchliches Highlight nach dem anderen. Mal für eine spezifische Zielgruppe, mal Generationen verbindend. Das Gesamtpaket an Angeboten in so kurzer Zeit wäre für eine Kirchgemeinde alleine nicht zu machen. Nur zusammen kann ein so umfassendes Angebot für so viele verschiedene Menschen auf die Beine gestellt werden. Am besten funktioniert es, wenn auch noch andere Partner mitmachen. Pro Senectute, TOJ und DOK arbeiten gerne mit den innerstädtischen Kirchgemeinden zusammen.

Der Koordinationsbedarf zwischen den Gemeinden ist allerdings hoch. Er erhöht sich noch, da die Zusammensetzung der mitmachenden Kirchgemeinden immer wieder wechselt. Das ist spannend und befruchtend, aber eben auch arbeitsaufwändig. Der neu begonnene Strukturdialog in der Stadt Bern schafft zusätzlich einige Unsicherheiten: Wohin geht der Weg? Was wird zusammengelegt? Welche Aufgaben werden von wem erledigt?

Aber sicher ist: Kooperationen sind zukunftsfähig. Das, was die Innenstadtkirchen seit langem vorleben, wird auch ein Vorbild für die Arbeit in anderen städtischen Gebieten sein: Vernetzt planen und gemeinsam auftreten, um den Menschen in möglichst vielfältigen Zusammenhängen hilfreich und attraktiv begegnen zu können.

Ralph Marthaler