Diakonie

Die Kirche ist zu ausschliesslich nur Lehr- und Kultusanstalt, als Volkskirche muss sie in’s volle Volksleben hineingreifen, ein Herz zeigen für die Nöte und Wunden des Volkes und tätig eingreifen, wo es einen Schaden zu heilen und die Wohlfahrt des Volkes zu fördern gelte. Da ist auch der Punkt, wo die verschiedenen theologischen und kirchlichen Richtungen sich die Hand reichen können, und durch diese gemeinsame Liebesarbeit werden nicht nur die Gegensätze gemildert und versöhnt werden, sondern sie wird dem Volk das Vertrauen und die Liebe zur Kirche, der Kirche eine achtunggebietende Stellung im gesamten Volksleben wiedergeben. 1886

Die Kirche hat auch als Kultgemeinde die Aufgabe der Diakonie, der sozialen Hilfeleistung. 1886

Am meisten hat die Kirche an Achtung und Zutrauen gewonnen durch die rege Tätigkeit in Wort und Werk, die in den letzten Jahrzehnten von Seiten eifriger Kirchenglieder, Geistlichen und Laien, entfaltet worden ist. Die Presse ist so viel mehr den Interessen der Religion und der Kirche dienstbar gemacht worden. Durch die mannigfachen Liebeswerke ist es dem Volke fühlbar geworden, dass es an seiner Kirche eine Freundin, ja eine Mutter hat, und dass noch nützliche Kräfte von ihr ausgehen. 1902

Wenn auch festgestellt wird, die Fürsorge sei heute säkularisiert, treten doch immer wieder Notfälle ein, wo die öffentliche Fürsorge nicht hinreicht. 1970

Nombreuses sont les paroisses, qui ont su se mettre ensemble pour organiser un service diaconal régional. 1970

Es kann ja gar nicht anders sein, als dass die Verkündigung des Evangeliums zu sozialem Handeln, zur sozialen Tat führt. 1970

70% der Pfarrämter pflegen eine Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten der Einwohnergemeinde. 1990

Auf dem Land sind die Bedürfnisse nach professioneller Sozialarbeit sorgfältig abzuklären. Vielleicht ergeben sich Möglichkeiten regionaler Lösungen in der Art des Centre Social Protestant in Moutier. 1990

In der seelsorgerlichen Diakonie wendet sich die Kirche den in seelische und soziale Not Geratenen zu, während sie in der prophetischen Diakonie alles Unrecht sowie jede leibliche und geistige Not und deren Ursachen bekämpft. 2000

Die Kirchgemeinden wurden ermuntert, vermehrt auch diakonisch tätig zu werden und dabei Diakonie mit den Betroffenen und nicht mehr ausschliesslich für die Betroffenen zu machen. 2000

Nur wo die Verkündigung gewissenhaft und mit begeisternder persönlicher Überzeugung ausgeführt wird, kann es auch zu einer Liebetätigkeit kommen, die nicht als eine Last empfunden und möglichst den Staats- und Gemeindebehörden überlassen, sondern mit Freuden als eine Ehrenpflicht der Gemeinde gehandhabt wird. 2000