Hilfswerke

Im September 1945 wurde an der Jahresversammlung des Kantonalen Pfarrvereins der Antrag gestellt, es möchte sich auch die bernische Landeskirche am Hilfswerk der evangelischen Kirchen der Schweiz (HEKS) beteiligen. Dieser Antrag wurde angenommen, und am 14. Januar 1946 bestätigte und ergänzte der Synodalrat ein Komitee, das der Vorstand des Kantonalen Pfarrvereins vorgeschlagen hatte. 1950

Das Hilfswerk der evangelischen Kirchen der Schweiz ist auf Anregung der bernischen Abordnung im Jahre 1944 auf der Kirchenbundstagung in Liestal gegründet worden. Vorerst galt es, den ungeheuren Schäden der benachbarten Kirchen im Krieggebiet zu steuern. Aber schon 1952 stellt man fest, dass schon jetzt seine Aufgabe als Hilfe an die Kriegsgeschädigten sich in eine solche an bedrängte Diasporakirchen verwandelt hat. Und seither hat sich der Kreis der Hilfsbedürftigen ständig erweitert. 1960

Zu Beginn der Berichtsperiode tauchte erstmals, nachdem man immerhin schon seit einigen Jahren von hungernden Völkern vernommen hatte, der Gedanke einer umfassenden Hilfsaktion auf. So wurde von den evangelisch-reformierten Kirchen der Schweiz die Aktion "Brot für Brüder" auf das Jahr 1962 angesetzt. 1966 kam dann eine zweite und 1970 eine dritte Aktion. 1970

Das HEKS ist vor allem durch die "Brot-für-Brüder-Aktionen"  bekannt geworden. 1970

Auch der Einsatz bei Katastrophen hat in der Öffentlichkeit ein gewisses Echo gefunden. 1970

Zwar gibt es Gemeinden, deren Einstellung zur Entwicklungshilfe allgemein als positiv, wohlwollend oder aufgeschlossen bezeichnet wird. Andere aber gelten als negativ, kritisch und skeptisch. In den weitaus meisten Gemeinden scheint eine Minderheit die Entwicklungshilfe zu bejahen. 1970

In konfessionell gemischten Gemeinden führten die reformierte und die römisch-katholische Kirche ihre Information gemeinsam durch, wobei die katholische Kirche für ihr "Fastenopfer" zugunsten der Entwicklungshilfe warb. 1970

Eine gute Ergänzung ist sicher die Abgabe der Kirchgemeinde aus Steuereinnahmen. Gut ein Viertel der Gemeinden haben einen festen Beitrag für Entwicklungshilfe oder Mission in ihr Budget aufgenommen. 1970

L'intérêt missionaire a été revigoré par les actions en faveur du Tiers-monde. Plusieurs budgets paroissiaux ont désormais un poste "missions ou aide au Tiers-monde. 1970

Die Antworten auf die Frage nach der Einstellung der Gemeinde zur (kirchlichen) Entwicklungshilfe lauten praktisch überall positiv. Die Horizonte haben sich geweitet. 1970

Das Verantwortungsbewusstsein und die Opferbereitschaft sind mancherorts erwacht; die Aktion "Brot für Brüder" ist für sehr viele Leute zu einem Begriff geworden. 1970

Wir können uns um kirchliche Verantwortung für das Elend der Welt nicht herumreden. 1980

Es darf festgestellt werden, dass das Volk im allgemeinen Vertrauen in die kirchlichen Hilfswerke hat. 1980

Die Zahl der Geber stagniert, die Beiträge steigen. 1980

In 45% der Gemeinden wird die synodalrätliche Empfehlung, 5% der jährlichen Ausgaben für Auslandhilfe (Mission, 3. Welt) vorzusehen, berücksichtigt. 1990

Konkrete Projekte in der 3. Welt unterstützen 173 Gemeinden (77%). 1990

Missions- und Entwicklungszusammenarbeit werden auf vielfältige Art gefördert:

  • Gottesdienstkollekten 209 Gemeinden
  • Brot-für-alle Agenda 190 Gemeinden
  • Informationsabende mit Missionsvertretern 168 Gemeinden
  • Aktionen mit Einzahlungsscheinen 150 Gemeinden
  • Informationsabende mit OeME-Beauftragten 147 Gemeinden
  • Informationsabende mit Vertretern der 3. Welt 137 Gemeinden
  • Suppentage 121 Gemeinden
  • Basare 105 Gemeinden
  • Haussammlungen 55 Gemeinden
  • Kollekten von Kasualgottesdiensten 44 Gemeinden. 1990