Kirchgemeinde Schwarzenburg 2010
Brand in der Kirche Wahlern 2010
In der Nacht vom 22. auf den 23. Januar 2010 wurden durch eine unbekannte Täterschaft in der Kirche Wahlern zwei Brände entfacht, einer im Thinghaus, einer unter der Kanzel. Obwohl die Feuer nach einiger Zeit erstickten, richteten sie enormen Schaden an. Neun Monate dauerten die Reinigungs- und Renovierungsarbeiten. Ein Rückblick von Kirchgemeinderatspräsident Fritz Indermühle.
Bevor nach dem Brand mit den Aufräumarbeiten und der eigentlichen Sanierung begonnen werden konnte, mussten zahlreiche Verhandlungen geführt werden mit Gebäude- und Mobiliarversicherung sowie mit der Denkmalpflege. Es folgten Beurteilung der nötigen Arbeiten und Einholung von Offerten. Die Abklärungen in der Kirche waren sehr unangenehm. Alles war voll Russ und der beissende Gestank setzte sich sofort auch in den Kleidern fest.
Nach Abschluss der Arbeiten treffe ich mich mit Walter Keller, Architekt aus Münsingen, und befrage ihn nach seinen Erfahrungen.
Walter, zweimal warst du bauführender Architekt bei der Restauration der Kirche, 1995 und 2010. Was sind die markantesten Unterschiede zwischen deiner Aufgabe damals und heute?
Keller: 1995 hat man viel mehr verändert, z.B. die Brusttäfer entfernt, die Bänke neu angeordnet; diesmal ging es um die Wiederherstellung des Zustandes von 1995. Die grösste Aufgabe war es, die neue Kanzel wieder so hin zu kriegen wie sie vorher war.
Wie waren deine Erfahrungen mit den Firmen respektive den Handwerkenden?
Keller: Sehr gut! Es wurde gute Arbeit geleistet. Die Schwarzenburger kannte ich zum Teil ja schon von der vorherigen Renovation. Auch mit den Terminen hat es gut geklappt. Wir waren nicht so unter Zeitdruck wie bei Neubauten.
Wie schätzest du den jetzigen Zustand ein verglichen mit dem Zustand nach der letzten Renovation, gleichwertig oder hat es sogar Verbesserungen gegeben?
Keller: Eine Verbesserung oben in der Kirche ist sicher die Isolation. Da haben wir fast das Maximum des Möglichen erreicht. Der Kirchenraum unten ist dem Zustand nach der Renovation von 1995 sicher gleichwertig.
Am Sonntag, den 28. November 2010 wurde die Kirche auf dem Wahlernhügel wieder eröffnet. Sie ist erneut zu einem Schmuckstück geworden. Dafür gehört ein herzlicher Dank allen, die dazu beigetragen haben, angefangen bei der Feuerwehr, über alle, die sich am Beseitigen von Schmutz und Russ beteiligten oder z.B. Orgelgehäuse, Fenster und Taufstein davor schützten, bis zu denen, die den Zustand von 1995 (für die Orgel 2003) wieder herstellten.
Fritz Indermühle
