Kirchgemeinde Solothurn 2010

Lebensraum und Lebenstraum

Das 175-Jahr-Jubiläum der Reformierten Kirchgemeinde Solothurn feierte die Gemeinde mit vielen kleineren Anlässen, die – wie Perlen zu einer Kette aufgezogen – das ganze Jubiläumsjahr 2010 überspannten.

Die grösste der "Perlen" war unter dem Motto "Lebens(t)raum" das Pfingstfest im Mai, in der und um die Stadtkirche. Gibt es in den Lebensräumen der Kirche Lebensträume? Wie sehen diese aus? Gruppen und Kommissionen liessen sich von diesen Fragen inspirieren und schliesslich Blumen sprechen: Töpfe mit Pflanzen und Samen – begleitet von schriftlich festgehaltenen Hoffnungen und Visionen – wurden ausgetauscht, anderen anvertraut. Im Herbst konnte man dann das Ergebnis begutachten. Die Feuerbohnen des Gemeindekreises Unterer Leberberg beispielsweise wurden von der Kirchenkommission Solothurn-Rüttenen-Feldbrunnen gehütet. Sie gediehen prächtig. (Foto) Die Vision, die ihr Wachstum begleitet und vielleicht sogar geleitet hatte, lautete: "Lass’ unser Schaffen beitragen zu einem blühenden Garten… Wir wollen uns einsetzen für eine Kirche, in der Menschen Hoffnung erleben, die Toleranz und Respekt lebt, die von vielen Menschen gemeinsam getragen wird."

Auch für die Aktivitäten der "Sommerkirche" galt das Motto "Lebens(t)raum". Die Bilder des kubanischen Künstlers Richard Torres Martínez und der Solothurner Künstlerin Ellen Etter luden in der Stadtkirche zum Nachdenken ein: In welchen Lebensräumen leben wir – welche Träume träumen wir? In Kuba und hier bei uns? Zur Sommerkirche gehörten auch die "A(ttra)ktiven Donnerstage" in und um die Stadtkirche: Dort konnte, wer immer wollte, ausruhen und die Seele baumeln lassen, im Bistro einen Kaffee trinken, den Kindern beim Spielen zuschauen oder das Gespräch suchen. Möglichkeit zum Gespräch gab es zudem bei "Feuer und Flamme", dem fröhlichen Grillieren auf den Treppen der Stadtkirche.

Doch was wäre der Lebensraum Kirche ohne Musik? Kaum vorstellbar. So erfüllten im Jubiläumsjahr verschiedene musikalische Anlässe die unterschiedlichsten Träume: Mit "Batman statt Präludium" ging es im März in der Stadtkirche "filmreif" zu. Batman traff auf ET, Indiana Jones auf Forrest Gump. Die Jugendmusik der Stadt Solothurn und Organist Urs Aeberhard waren gefordert… "Mausemärchen und Riesengeschichte" erfreute mit Musik, Bild und Wort 3- bis 99-Jährige. Im September offerierte Organist Urs Aeberhard den Seniorinnen und Senioren einen bunten Strauss "Röseligartenlieder". Nicht zuletzt gehörten zu den musikalischen Perlen auch die Orgelkonzerte "Musik zur Marktzeit", die von verschiedenen Künstlern getragen wurden.

Angelica Schorre

Cornelia Müller von der Kirchenkommission Solothurn-Rüttenen-Feldbrunnen mit den prächtigen Bohnen aus dem Gemeindekreis Unterer Leberberg
Cornelia Müller von der Kirchenkommission Solothurn-Rüttenen-Feldbrunnen mit den prächtigen Bohnen aus dem Gemeindekreis Unterer Leberberg