Kirchgemeinde Konolfingen 2005

K.R.E.U.Z. – ein Projekt in der Passionszeit

Der Eindruck, dass das Passions- und Ostergeschehen in der Öffentlichkeit immer weniger wahrgenommen wird, hat uns im Jahr 2005 veranlasst, alle Kräfte auf dieses Thema hin zu bündeln und einen Kreuzweg zusammen mit einem breit gefächerten Begleitprogramm zu konzipieren. "K.R.E.U.Z. – Kreuze Riskieren Einmal Unsere Zuwendung" lautete in Konolfingen das Motto in den Wochen vor Ostern.

Im Zentrum des Projekts, an das wir uns als unser Jahrzehntereignis erinnern, stand der Kreuzweg. Auf einer Rundstrecke durch Konolfingen wurden Einheimische wie Auswärtige mit Themen aus der Passionsgeschichte konfrontiert – durch Infotafeln, Installationen oder Mitwirkungsmöglichkeiten. Das historische "Galgenhu?beli" ob Konolfingen etwa wurde zu Golgota, was zugleich eine Begegnung mit der Geschichte der Todesstrafe in unserem Gebiet bedeutete. Beim Alterszentrum erinnerten pflegende Hände an die Salbung in Betanien. Beim Schulhaus ging es um das Verspotten. Vor dem Gemeindehaus konnte man sich die Hände in Unschuld waschen. Und auf dem Kreuzplatz schrieb man seine Lasten auf einen Stein und legte ihn in ein Plexiglas-Kreuz. Auf den jeweils dazugehörigen Infotafeln schufen wir mit Text und Bild einen Bezug zu unserer Lebenswelt. Fu?r Gruppen und Schulklassen gab es Fu?hrungen. An Ostern schliesslich wurde zur Feier der Auferstehung die Kirchendecke mit farbigen Tu?chern geschmückt.

Die Verantwortlichen der verschiedenen Arbeitsbereiche wie Kirchenchor, Kultur, KUW, Erwachsenenbildung und Kinderkirche waren von Anfang an Mitglieder des Organisationskomitees, so dass alle mit ihren Ressourcen und ihrem Stammpublikum ins Projekt integriert waren. Es entstand ein buntes Programm mit Konzerten, Theater, Vorträgen, Film und besonderen Gottesdiensten fu?r die unterschiedlichen Interessengruppen.

K.R.E.U.Z. war ein Erfolg. Die Medien berichteten darüber. Wir konnten eine stattliche Anzahl Fu?hrungen machen, und immer wieder sah man Familien oder Einzelpersonen den Kreuzweg abgehen. Bei einzelnen Anlässen blieb die Besucherzahl zwar unter den Erwartungen, dennoch spu?rten wir, dass die Passionszeit im Dorf ein Thema wurde. Selbst wer nicht teilnahm, wurde u?ber Werbung und Berichte damit konfrontiert. Am Schluss blieb auch bei vielen Kirchen-Distanzierten der Eindruck: Die Kirchgemeinde tut etwas. Sie ist kreativ. Sie bereichert das Leben im Dorf.

Auch aus der Sicht der Kirchgemeinde war das Projekt eine gute Erfahrung. Es zeigte sich, dass wir etwas erreichen, wenn wir alle einander helfen und unsere Ideen und Fähigkeiten einbringen. Und fast war man ein wenig stolz, dabei gewesen zu sein.

Samuel Burger

Kreuz
Kreuz

Links